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Artikel in HKM 9/2003:
Die Höhlen in der Riegelhohlmauer bei St. Georgen a.d. Leys (Teilgruppe 1838)
von Reinhard und Walter Fischer
Im Talschluß des Weidagrabens, südlich von St. Georgen a.d. Leys, liegt hoch oben im Wald die Rieg(e)lhohlmauer in deren Höhlungen einst der sagenumwobene Zauberer und Wilderer "Siebler Hansl" sein Versteck gehabt haben soll.
Dieser Sagengeschichte sind die Verfasser bereits im Jahr 1990 nachgegangen und haben im in Frage kommenden Gebiet eine kleine Höhle aufgefunden und vermessen. Es war dies die kleinräumige und eher unwohnliche Siebler-Hansl-Höhle (1838/14) mit 8 m Ganglänge (siehe HKM 12/1990).
Im vergangenen Jahr verdichteten sich allerdings die Hinweise auf die Riegelhohlmauer und es erschien fraglich, ob die damals vermessene Höhle die "Richtige" war. Um Klarheit zu erlangen begaben sich die Verfasser am 23.11.2002 abermals ins fragliche Gebiet und konnten so die tatsächliche Riegelhohlmauer samt ihren Höhlen ausfindig machen und bearbeiten. Der vorliegende Bericht stellt somit eine Ergänzung bzw. Berichtigung zu dem im Dezember 1990 erschienenen HKM-Artikel dar. Nach Rücksprache mit der Katasterführung darf die Siebler-Hansl-Höhle (1838/14) ihren Namen behalten, obwohl die Riegelhohlmauer mit dem Versteck des Siebler Hansl in Wahrheit 200 m weiter südlich liegt. Aber was ist bei einer Sagengeschichte so eindeutig wahr und klar ...?
Der Zustieg zur Riegelhohlmauer erfolgt am einfachsten von der schmalen Asphaltstraße, die vom Schlagerboden bei St. Anton an der Jeßnitz entlang eines Höhenrückens in Richtung Nordosten nach Plankenstein leitet. Verläßt man die Straße vom Schlagerboden nach Plankenstein bei einer südwestlich vom Statzberggipfel gelegenen Sandgrube, so gelangt man auf einen, den Nordwestabhang querenden, Karrenweg. Den Karrenweg abwärts folgend, erreicht man ca. 600 m WSW der Sandgrube oberhalb des Karrenweges befindliche Felsbildungen mit der Siebler-Hansl-Höhle (1838/14). Den Karrenweg einen Rücken querend weiter abwärtsverfolgend trifft man nach weiteren 250 Metern auf eine vom Weidagraben (Gehöft Posrükl) heraufführende Forststraße, der man noch 200 m aufwärts bis zur Tiefenlinie eines Grabens folgt. Von hier steigt man den steilen Waldhang etwa 20 Höhenmeter in Richtung Nordost auf und erreicht so die Felsbildungen der Riegelhohlmauer. Die Felswand ist eher bescheiden, es öffnet sich an ihrem Fuß jedoch die nun so benannte
Riegelhohlmauerhöhle (1838/27).
Sh 750 m, L 13 m, H +1,5 m
Der 10 m breite und 2 m hohe Eingang, an dessen südlicher Seite ein großer Block lagert, leitet in einen fortsetzungslosen Höhlenraum, dessen Dimensionen sich nach 10 m verjüngen und die Raumhöhe oberhalb eines Lehmwalls ebenfalls nur mehr max. 1 m beträgt. Im südöstlichen Teil befindet sich 5 m innerhalb der Trauflinie eine kleine Feuerstelle. Der ansonsten lehmig-erdige Boden wird nur durch einige Blöcke etwas aufgelockert. Im Mittelteil wird die Höhle durch eine niedere Felsrippe etwas gegliedert.
Den Wandfuß einige Meter weiter in nördliche Richtung verfolgend, wird es möglich sehr steil etwa 10 m aufzusteigen und die am oberen Ende der Felsbildungen gelegene, knapp katasterwürdige
Riegelhohlmauerkammer (1838/28) zu erreichen.
Sh 760 m, L 5 m, H +1 m
Bei dieser Höhle handelt es sich um einen beim Eingang knapp 2 m breiten und 1,5 m hohen, steil ansteigenden Gang, dessen Raumhöhe im Mittelteil auf 2,5 m ansteigt. Der Boden besteht aus lehmigen Sedimenten.
Literatur:
Portal der Riegelhohlmauerhöhle (1838/27), Foto: W. Fischer