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Artikel in HKM 12/1990:
Höhlen im Waidagraben bei St. Georgen a.d. Leys
von Reinhard und Walter Fischer
Die im folgenden beschriebenen Höhlen befinden .sich im Talschluß des Waidagrabens und wurden bei Geländebegehungen durch R. Pemsel und die Verfasser aufgefunden. Etwa 800 m westlich von St. Georgen a.d. Leys zweigt südwärts die Sackstraße in den Waidagraben ab. Dieser folgt man 3 km weit bis zu einer Verzweigung. Hier hält man sich rechts (Wegweiser: Melkursprung) und fährt die folgende Straße bis an ihr Ende beim Gehöft Tischenreith (662 m). Von hier 300 m in südwestliche Richtung ansteigend, erreicht man am Waldrand knapp unterhalb eines Karrenweges eine bescheidene Felsbildung, in der sich die
Tischenreithhöhle (1838/12, Sh 730 m, L 12 m, H 1,5 m = -0,5 m, +1 m) befindet.
Vom niederen Eingang leitet ein enger Schluf in einen schmalen, 1,5 m hohen Gang, der über einen Erdwall aufwärts in einen übermannshohen Raum mit ebenem Boden führt. Südwestlich ist dem Raum eine 1 m hohe Kammer angegliedert, ein in östliche Richtung, abwärtsführender Schluf endet nach 2 m.
8 m nordöstlich liegt, hinter einem Strauch versteckt, der Einschlupf in den
Tischenreithschluf (1838/13, Sh 730 m, L 5 m, H -1,5 m).
Es ist dies ein abwärtsführender Kriechgang mit max. 1 m Höhe, der knapp vor seinem Ende einen Wall aus erdig-lehmigen Sedimenten besitzt.
Hält man sich bei der o.e. Verzweigung links, so kommt man nach 800 m auf einer Schotterstraße zum Gehöft Guggerleiten. Ein ostwärts führender Graben leitet nach 500 m. auf eine große Wiese. Von hier in südöstlicher Richtung aufsteigend erreicht man in einer Seehöhe von 770 m eine im Wald, unmittelbar oberhalb eines
Karrenweges liegende Felswand. Es handelt sich dabei um die Rieg(e)lhohlmauer, in deren Höhlungen einst der Zauberer und Wilderer Siebler Hansl (auch Silber Hansl, Süwerer Hans, Süwer Hans, Sübla Hons, Sieber Hansl) sein Versteck gehabt haben soll. Die Riegelhohlmauer besitzt jedoch von der Schotterstraße, die vom Schlagerboden nach Plankenstein führt, einen bequemeren Zustieg. Fährt man von St. Anton a.d. Jeßnitz 5 km durch den Bodinggraben aufwärts zum Schlagerboden und zweigt hier links auf die Schotterstraße Richtung Plankenstein ab, so kommt man über die Gehöfte Mitterreith, Himmel und. Haringleiten zu einer Sandgrube in 800 m Seehöhe. Von hier auf einem Karrenweg zuerst in nordwestliche und dann in südwestliche Richtung absteigend, erreicht man in wenigen Minuten die Riegelhohlmauer. In ihrem Westteil liegt die
Siebler-Hansl-Höhle (1838/14, Sh 770 m, L 8 m, H -l m).
Vom kleinen, ebenen Vorplatz, der durch einen großen Felsblock sowie einen Sims in der seitlichen Begrenzungswand geprägt wird, führt ein erdiger Schluf in eine bescheidene Raumerweiterung. Eine hier ansetzende, 1,5 m hohe, maximal 30 cm breite, gewundene Strecke konnte unter größten Mühen 4 m weit befahren werden, ehe sie endgültig unschliefbar wird. Am Tag der Vermessung (7. Okt. 1990) war deutlich ein auswärts gerichteter Luftzug spürbar.
5 m oberhalb der Siebler-Hansl-Höhle befinden sich noch zwei etwa 2 m tiefe Nischen unter gemeinsamer Trauflinie.
Die Figur des Siebler Hansl spielt in der Sagenwelt der Umgebung eine bedeutende Rolle. Nachzulesen in:
Berichtigungen und Ergänzungen siehe in HKM 9/2003: Die Höhlen in der Riegelhohlmauer bei St. Georgen a.d. Leys (Teilgruppe 1838)