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Artikel in HKM 7-8/1997:

Halbhöhlen im Quellgebiet der Kleinen Erlauf (Teilgr. 1828)

von Reinhard und Walter Fischer

Etwa 6 km südlich von Gresten befindet sich im Quellgebiet der Kl. Erlauf in einer Seehöhe von 600 m das Anwesen Oberau (ÖK 50/71). Das Gehöft liegt in einem eindrucksvollen, von hohen Felswänden umgebenen Talschluß. Außer dem nahe beim Haus gelegenen Oberau-Schafabri (1828/66) öffnen sich in den Felsen des Föhrenriedels (Zürnerberg SW-Hang) noch die altbekannte Teufelslucke (1828/5) und das Leichenkammerl (1828/48). Die bislang höhlenlosen Felsbildungen (Rothensteinmauer, Wasserstockmauer) südwestlich bis südöstlich des Gehöftes wurden von den Verfassern am 30.11.1996 und am 5.1.1997 näher untersucht und die drei dabei aufgestöberten Objekte sogleich vermessen. Südöstlich oberhalb des Gehöftes Oberau befindet sich eine markante Felsformation, in der man ein mächtiges Portal erkennen kann. Man verfolgt den markierten Weg, der in Richtung OSO auf die Hochfläche des Zürners führt, bis in eine Seehöhe von 660 m und steigt dann weglos steil zum südlich liegenden Wandfuß auf. Am oberen Ende einer schwach ausgeprägten Steilrinne trifft man auf die

Große Oberau-Halbhöhle (1828/82, Sh 740 m, L 10 m, B 25 m, H +10 m).
Die nach NNW exponierte Halbhöhle wird durch eine steil aufragende Felsrippe in eine westliche und eine deutlich kleinere östliche Hälfte geteilt. Unmittelbar westlich der Felsrippe wird mit 10 m die größte Tiefenerstreckung erreicht. Da durch die Lage der Höhle unterhalb von stark überhängenden Felswänden die Trauflinie sehr weit außerhalb liegt, wurde bei der Ermittlung der Basisdaten nur die eigentliche Halbhöhle berücksichtigt. Der ansteigende Boden besteht aus Kleinschutt und Feinsedimenten. Die Raumhöhe (ohne Überhang) nimmt von 9 m auf 2 m ab. Der 12 m breite, steil ansteigende östliche Teil mit felsdurchsetztem Boden trägt wesentlich zu dem Höhenunterschied von +10 m bei.

Verfolgt man den Wandfuß weiter in östliche Richtung, so gelangt man an jener Stelle, an der die Felsen niedriger werdend nach Süden umknicken, zur

Kleinen Oberau-Halbhöhle (1828/83, Sh 745 m, L 6 m, B 8 m, H +2 m).
Der etwas ansteigende, schmäler werdende Halbhöhlenraum mit Feinschuttboden erstreckt sich 6 m nach Süden. Die Raumhöhe nimmt dabei nur unwesentlich von 4 m auf 3 m ab.

Südwestlich oberhalb vom Oberau liegt die Rothensteinalm, die mit hohen Felsabstürzen (Rothensteinmauer) zum Quellgebiet der Kl. Erlauf abbricht und über einen Wanderweg („Hochalmweg" bzw. „Alter Rauheisenweg", siehe Tippelt 1995, in der ÖK nicht eingezeichnet) vom Oberau aus erreicht werden kann. Um zum Wandfuß zu gelangen verfolgt man den markierten Weg, der zum Gehöft Mais aufwärtsführt, etwa 300 m weit - vorbei am ehem. Knappenwirtshaus „Goaßhäusl" und vorbei an der Abzweigung des Hochalmweges - und steigt dann den immer steiler werdenden Waldhang in Fallinie auf. Wo die Rothensteinmauer ihre größte Höhe erreicht, trifft man am Fuß auf den ostschauenden

Rothensteinmauerbalkon (1828/84, Sh 750 m, L 10 m, B 16 m, H +6 m).
Der ansteigende Halbhöhlenraum mit annähernd dreieckförmigem Grundriß erreicht eine maximale Tiefenerstreckung von 7,5 m, wobei die Raumhöhe von 5 m auf 0,5 m abnimmt. Der nördliche Bereich wird von gegen Süden einfallenden Felsplatten geprägt, welche außerhalb der Trauflinie einige Meter zum Wandfuß abbrechen. Im Süden befindet sich gut 2 m über dem Boden ein bis 1,5 m breites, balkonartiges Felsband, von dem aus noch eine kurze, aufwärtsführende Spalte erklettert werden kann.

Am 22.12.1996 statteten Michael Heigl und die Verfasser der oben bereits erwähnten Teufelslucke (1828/5) einen Besuch ab. Die Auffindung war allerdings durch die vorhandenen, teilweise widersprüchlichen Lage- und Zustiegsbeschreibungen ein langwieriges Unterfangen. Obwohl die Zustiegsbeschreibung von E. Kurzmann großteils zutreffend ist, erscheinen Holzstöße nicht als optimale Orientierungshilfe geeignet. In den Katasterbüchern ist die Höhle ca. 500 m zu weit östlich eingetragen. Die BMN-Koordinaten der in den Felsbildungen des Föhrenriedels liegenden Höhle wurden ermittelt, die Seehöhe beträgt 980 m.

Literatur:


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