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Artikel in HKM 3-4/2012:
Neue Schächte östlich des Ofenloches am Dürrenstein (Teilgruppe 1815)
von Reinhard und Walter Fischer
Einleitung:
Nach der Entdeckung der 219 m langen Mautentalhöhle (1815/375) im Juni 2011 steigerte sich das Interesse am Gebiet östlich des Ofenloches und veranlasste die Verfasser im darauffolgenden Herbst zu etlichen Geländebegehungen bei denen sechs neue Schachthöhlen aufgefunden und bearbeitet werden konnten.
Weiters wurden auch die Koordinaten vom Ofenloch (1815/13) mittels GPS-Gerät eingemessen. Auf Basis der Außenvermessung vom Ofenloch zum nahegelegenen Doppelschacht (1815/84) von W. Hartmann aus dem Jahr 1977 konnten auch die Koordinaten des Doppelschachtes errechnet werden.
Zustieg:
Der Zustieg in das Gebiet östlich des Ofenlochs ist im Bericht zur Mautentalhöhle (1815/375) ausführlich beschrieben (siehe HKM 11-12/2011). Eine weitere günstige Zustiegsvariante führt durch den Lechnergraben. Von Kasten bei Lunz am See geht man den markierten Weg durch den Lechnergraben aufwärts bis zur Kote 1320 am Westrand der Karstmulde des Grünlochs. Von hier weiter auf einem Jagdsteig, der den nördlichen Abhang zum Grünloch quert, bis zur Forststrasse nahe der Pauschenalm. Der Forststrasse folgt man in südsüdöstliche Richtung und verläßt sie nach 700 m auf die südlich gelegene Seekopfalm (Kote 1394). Im Waldstück zwischen Seekopfalm und der bei Einheimischen unter dem Namen Blas-Alm bekannten, etwa 300 m weiter südöstlich liegenden Wiesenfläche, befinden sich die Blas-Alm-Schächte I und II. Von der Blas-Alm ist es möglich über einen stark bewachsenen Rücken nördlich des Mautentals sowie südlich der Karstmulde Leckerngrube direkt in das Gelände östlich des Ofenloches aufzusteigen. In diesem Bereich befinden sich Verborgener Schacht, Verdeckter Schacht und Irrwegschächtchen.
Neue Höhlen:
Blas-Alm-Schacht I (1815/378)
Basisdaten: L 9 m, H -7 m, Sh 1400 m, ÖK71.
Lage: Der Schacht befindet sich in einem kleinen Waldstück zwischen Seekopfalm und Blas-Alm, etwa 340 m SO der Kote 1394 auf der Seekopfalm.
Beschreibung: Der 1 m breite und 9 m lange Einstieg weitet sich am nordöstlichen Ende birnenförmig bis auf 4,5 m Breite. Von der schmalen Westseite kann ohne Material über eine steile Humusrutsche bis zum Grund abgestiegen werden wo unter der überhängenden nördlichen Schachtwand in einer blockigen Nische der tiefste Punkt liegt.
Erforschung und Vermessung: Die Entdeckung und Vermessung erfolgte am 30.10.2011 durch R. u. W. Fischer.
Blas-Alm-Schacht II (1815/379)
Basisdaten: L 9 m, H -8 m, Sh 1400 m, ÖK71.
Lage: Der Schacht befindet sich in einem kleinen Waldstück zwischen Seekopfalm und Blas-Alm, etwa 315 m SO der Kote 1394 auf der Seekopfalm sowie 25 m NNW vom Blas-Alm-Schacht I (1515/378).
Beschreibung: Der 2 m lange und 0,5 m breite Einstieg öffnet sich im Verlauf einer annähernd von SW nach NO ziehenden Störung. Der schmale, mit Seilhilfe kletterbare Schacht leitet auf einen 7 m tiefer liegenden Humuskegel dem südwestlich noch eine verblockte Nische angeschlossen ist. An der Nordostseite besitzt der Schacht zwischen Blockwerk eine unschliefbare Verbindung zu einem schluchtartigen Einschnitt der weiterziehenden Störung.
Erforschung und Vermessung: Die Entdeckung und Vermessung erfolgte am 30.10.2011 durch R. u. W. Fischer.
Verborgener Schacht (1815/380)
Basisdaten: L 59 m, H -37 m, Sh 1465 m, ÖK71.
Lage: Die Höhle liegt im unübersichtlichen, latschenbewachsenen Gelände, ca. 220 m ONO vom Ofenloch (1815/13) sowie 20 m nördlich einer großen Einsenkung.
Beschreibung: Der Schacht ist zur Gänze mit Latschen umwachsen und erst aus nächster Nähe erkennbar. Er weist einen 5 m langen, 4 m breiten, halbrunden Einstieg auf. Der Abstieg erfolgt am besten von der nördlichen, 2 m höhergelegenen Abbruchkante, wo ein kleiner Nadelbaum als Seilverankerung verwendet werden kann. Im sich verjüngenden Schacht wird in 10 m Tiefe ein kleiner Absatz erreicht von dem eine ostwärts ansetzende Kluft in einen geräumigen, gut 20 m tiefen Schacht übergeht. Auf halber Strecke gelangt man hier ebenfalls auf einen kleinen abschüssigen Absatz (Umsteigstelle, 8 mm Spit) von dem durch ein schmales, 3 m hohes Kluftfenster ein westlich angegliederter Parallelschacht erreicht werden kann. Am Grund vereinigen sich die beiden Schächte und der Boden fällt steil über erdige Sedimente und Blockwerk zum tiefsten Punkt der Höhle ab. Am Vermessungstag im Herbst 2011 lagerte noch ein bis 2 m hoher Schneekegel am Schachtgrund. Der westliche Schacht setzt sich oberhalb des Kluftfensters noch 7 m als Schlot fort und unterlagert den Einstiegsschacht.
Erforschung und Vermessung: Die Entdeckung erfolgte am 23.10.2011 durch R. u. W. Fischer. Bei dieser Fahrt wurde der Schacht bis in 25 m Tiefe erkundet. Die endgültige Erforschung und Vermessung führten R. u. W. Fischer am 30.10.2011 durch.
Verdeckter Schacht (1815/381)
Basisdaten: L 25 m, H -23 m, Sh 1470 m, ÖK71.
Lage: Die Höhle liegt im unübersichtlichen, latschenbewachsenen Gelände, ca. 220 m ONO vom Ofenloch (1815/13) sowie 45 m NNW vom Verborgenen Schacht (1815/380).
Beschreibung: Der Schacht wird zur Gänze von den Ästen eines großen Nadelbaumes überdeckt und ist erst aus nächster Nähe erkennbar. Vom 4 m mal 2 m messenden Einstieg bricht der sich etwas verjüngende Schacht 20 m senkrecht zu einem kleinen Absatz ab. Unterhalb der 2 m tiefen Stufe endet die Höhle in einer abfallenden Nische mit Blockboden. Am Absatz lagern neben erdigen Sedimenten auch etliche Knochen.
Erforschung und Vermessung: Die Entdeckung und Vermessung erfolgte am 30.10.2011 durch R. u. W. Fischer.
Irrwegschächtchen (1815/382)
Basisdaten: L 8 m, H -6 m, Sh 1470 m, ÖK71.
Lage: Die Höhle liegt im unübersichtlichen, latschenbewachsenen Gelände, ca. 150 m östlich des Ofenloches (1815/13).
Beschreibung: Vom blockbedeckten Grund eines 2&xnbsp;m tiefen Schächtchens mit 2,5 m langem und 1 m breitem Einstieg kann man über grobe Blöcke einige Meter in eine kleine Kammer hinab kriechen. An der linken Seite setzt eine 3 m weit abwärtsführende, schmale, bis 4 m hohe Strecke mit Blockboden an.
Erforschung und Vermessung: Die Entdeckung und Vermessung erfolgte am 23.10.2011 durch R. u. W. Fischer.
Nirgendwo-Schacht III (1815/383)
Basisdaten: L 9 m, H -8 m, Sh 1340 m, ÖK71.
Lage: Der Schacht liegt im orographisch linken Hang des mittleren Bereiches des Mautentals, ca. 740 m südöstlich der Kote 1394 auf der Seekopfalm. Etwa 20 m unterhalb der Höhle quert ein gut kenntlicher Jagdsteig den Hang. Die Nirgendwo-Schächte I und II (1815/359 und 360, siehe HKM 11/2008) befinden sich etwa 180 m SSO, auf der orographisch rechten Seite des Mautentals.
Beschreibung: Vom ovalen, knapp 1 m breiten und 1,5 m langen Einstieg kann man mit Seilhilfe 4 m tief in einen schmalen, abfallenden Kluftraum hinabklettern. Der Boden des 3 m hohen Raumes besteht aus erdigen Sedimenten und Blockwerk. Am tiefsten Punkt setzt ein engräumiger, 2,5 m tiefer Blindschacht an.
Erforschung und Vermessung: Die Entdeckung und Vermessung erfolgte am 20.11.2011 durch R. u. W. Fischer.
Literatur:
Umsteigstelle im Verborgenen Schacht (1815/380) |