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Artikel in HKM 3-4/2013:
Tätigkeiten in der Gamsbleamlhöhle (1815/361) im Jahr 2012
von Reinhard und Walter Fischer, Thomas Gundacker
Einleitung: Bei einer Fahrt in die Gamsbleamlhöhle im Jahr 2012 sollte der Schlot im Hauptraum, nun Canyonschlot genannt, fertig erforscht und vermessen werden, sowie ein weiterer Versuch unternommen werden, den kleinräumigen Siphon beim höchsten Punkt der Höhle abzuhebern.
Anmerkung: Die beschriebene Höhle liegt im Naturschutzgebiet "Wildnisgebiet Dürrenstein". Die Höhlenforschung in diesem Naturschutzgebiet wird durch eine Ausnahmegenehmigung der Niederösterreichischen Landesregierung ermöglicht. Die Auflagen des entsprechenden Bescheides sind zu beachten (siehe HKM 7-8/2010).
Gamsbleamlhöhle (1815/361)
Basisdaten: L 396 m, H 63 m (-43 m, +20 m), Sh 1160 m, ÖK71.
Lage: siehe HKM 9-10/2009.
Ergänzende Raumbeschreibung: Im Hauptraum, etwa 20 m WSW der Einstiegshalle, setzt an der nordwestlichen Raumbegrenzung in 7 m Höhe der nun so benannte Canyonschlot an. Nach einer steilen Sinterplatte geht die Strecke in einen senkrechten 4 m mal 1 m messenden, canyonartigen Schlot über, der in einem stark versinterten Einschnitt an der Nordseite relativ einfach erklettert werden kann. In 12 m Höhe setzt in diesem Einschnitt mit einer Kriechstelle ein nach NNO ziehender Kluftgang an, der in 3 m Höhe mit einem Deckenfenster eine weitere Verbindung zum Canyonschlot aufweist. Nach 9 m endet der ansteigende und niedriger werdende Gang an einer unschliefbar schmalen Engstelle. Im Schlot kann über einen Tropfsteinwall 5 m weiter aufwärts geklettert werden, wo sich der Querschnitt auf maximal 6,5 m mal 2,5 m weitet. Von einem Absatz an der Nordseite ist über trockene Sedimente noch ein kurzer, sehr steil aufwärts führender Schluf zugänglich, sowie eine enge, überlagernde Rampe im Deckenbereich des Schlotes, 22 m über dem Boden der Haupthalle.
Eine weitere, ebenfalls im Deckenbereich der Haupthalle knapp NO des Canyonschlotes ansetzende Schlotstrecke konnte noch nicht erklettert werden.
Erforschung und Vermessung: Die einzige Fahrt im Jahr 2012 wurde am 11. August bei strömenden Regen durchgeführt, was den steilen Zustieg zusätzlich erschwerte. Teilnehmer waren T. Gundacker, R. u. W. Fischer, H. Wachmann und S. Fischer. Die Fertigvermessung des Canyonschlotes erbrachte einen Ganglängenzuwachs von 17 m, der Höhenunterschied blieb unverändert. Ein ebenfalls bei dieser Fahrt durchgeführter Versuch des Abheberns des Siphons beim höchsten Punkt scheiterte nach einem erfolglosen Versuch im Jahr 2011 auch dieses Mal.
Dank: Die Veröffentlichung dieses Berichtes erfolgt mit freundlichem Einverständnis der Schutzgebietsverwaltung "Wildnisgebiet Dürrenstein". Ein besonderer Dank ergeht an Frau Dr. Sabine Fischer von der Schutzgebietsverwaltung, die uns bei der Fahrt am 11.8.2012 begleitete und bei den Forschungen mitwirkte.
Literatur:
Aufstieg im Canyonschlot in der Gamsbleamlhöhle (1815/361), |