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Artikel in HKM 9/2003:

Zwischenbericht Mariannenhöhle

von Eckart Herrmann

Im Februar dieses Jahres wurde begonnen, die Mariannenhöhle bei Frankenfels (Kat.Nr. 1836/18) komplett neu aufzunehmen und Hinweisen auf eine mögliche Fortsetzung am Höhlenende nachzugehen. Gleich bei der ersten Forschungsfahrt wurden einige Seitenteile neu entdeckt, nach einigen weiteren Vermessungstouren, der Erkletterung eines Schlotes und der Überwindung eines Siphons ist die Ganglänge bisher auf 423 m bei über 50 m Höhenunterschied angestiegen. Die Weiterforschung am Höhlenende erfordert nun das Abhebern mehrerer hintereinander liegender, engräumiger und sehr schlammiger Siphons. Ein jenseits eines Schlotaufstieges (hinter dem ersten, bereits in den 1960er-Jahren überwundenen Wasserstau) aufgefundenes Skelett eines offensichtlich abgestürzten Bären wird derzeit am Inst. für Paläontologie (Univ. Prof. Rabeder) untersucht und datiert.

Etliche Erweiterungsversuche einer wetterführenden Spalte in der Umgebung brachten schließlich den Durchbruch in eine weitere, labyrinthische Höhle (Arbeitstitel "Bärenlucke") mit bisher (Stand Mitte August) 445 m Ganglänge bei 62 m Höhenunterschied, wobei über einen wasserführenden Gang ein Zusammenhang mit der Mariannenhöhle durch Siphons möglich erscheint. Andererseits kommt die Wetterführung aus einem nicht zur Mariannenhöhle ziehenden Spalt über einem möglicherweise überwindbaren Lehmpfropfen.

Beide Höhlen weisen die Charakteristika ehemaliger Quellhöhlen, insbesondere schöne phreatisch entstandenen Kluft- und Röhrenprofile auf - möglicherweise handelt es sich um ältere Quelläste der unterhalb entspringenden Höllquelle. In der "Bärenlucke" sind ausgedehnte Bodenversinterungen und die Spuren (verschleppte Knochen, Kothaufen) von Füchsen, Mardern oder Dachsen auffällig.

Ob es sich bei dieser Höhle um eine unter Einheimischen gerüchteweise bekannte, angeblich verschüttete Höhle handelt, konnte bis dato nicht geklärt werden. Zur Übersicht wurde bereits eine ausgedehnte Außenvermessung durchgeführt, die auch die altbekannte Höllmauerhöhle (Kat.Nr. 1836/14) mit einschließt.

An den Vermessungen waren bisher M. Behm, R. u. W. Fischer, T. Gundacker, H. u. W. Hartmann, E. u. G. Herrmann, A. Hofmarcher, M. Hölzel, A. Klampfer, W. Mache, L. Plan u. P. Straka beteiligt. Unterstützung bei den weiteren Vermessungen ist herzlich willkommen! Ein ausführlicher Bericht wird wie gewohnt nach Abschluß der vermutlich noch umfangreichen Arbeiten erscheinen.


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