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Artikel in HKM 3/2002:
Höhlen beim Wasserfall in St. Georgen a. d. Leys (Teilgr. 1838)
von Walter Fischer und Thomas Gundacker
Etwa 900 m westlich der Ortsmitte von St. Georgen an der Leys zweigt bei der Kote 358 (ÖK54) die nach SO aufwärtsführende Straße zur Rotte Oedwies ab, welcher man gut 2 km bis zu einem auf den Haubenberg abzweigenden Karrenweg folgt (knapp 200 m östlich der Kote 513). Der Karrenweg traversiert den Westhang und anschließend den Südhang des Haubenberges ca. 1 km bis nahe zum Wasserfall (Wegweiser). Ein steil abwärtsführender Steig leitet das letzte Stück in einen mystisch anmutenden Felskessel und folgt einem Felsband zum 8 m hohen Wasserfall abwärts. Unter den überhängenden Felsen befinden sich hier mehrere Sitzbänke sowie ein kleiner Quellaustritt. Das Felsband quert den Wasserfall (Absperrung) in halber Höhe und führt auf die gegenüberliegende Seite des Felskessels, wo man entlang des Wandfußes ansteigend nach wenigen Metern auf die
Wasserfallhalbhöhle (1838/19) trifft.
Sh 570 m, L 5 m, H 4 m, B 9 m
Will man der Dusche im Wasserfall entgehen, so kann man auch unschwierig das unterhalb liegende Bachbett übersteigen. Die westschauende, an der Trauflinie etwa 6 m hohe, rasch niedriger werdende Halbhöhle mit ansteigendem Sedimentboden besitzt an der Nordseite einen markanten balkonartigen Absatz mit einem 4 m tiefen, überhängenden Abbruch.
Den Graben 180 m weit bachabwärts verfolgend, trifft man auf einen aus Richtung SO einmündenden Seitengraben. 60 Höhenmeter oberhalb und ca. 50 m westlich der Tiefenlinie des Seitengrabens befinden sich im steilen Waldhang Felsbildungen in der sich die
Stein-Schmale-Spalte (1838/20 a, b) befindet.
Sh 580 m, L 6 m, H 2 m
Die Spalte durchzieht einen an eine Felswand anschließenden, labil wirkenden Pfeiler von SW nach NO. Der südwestliche, 0,4 m breite, mannshohe Einstieg (a) liegt 2 m über dem Wandfuß und leitet in eine nach 3 m mit Blöcken nahezu zur Gänze verlegte Strecke. Im Deckenbereich kann man noch etwas weiterschliefen bis es, zumindest für die Verfasser, bei einem ("rechts - links, nach unten - nach oben") Knick zu eng wird. Diese Engstelle ist vom Eingang (b) auf der anderen Seite des Felspfeilers durch einen 0,5 m breiten und knapp 1 m hohen Kriechgang erreichbar.
Die Vermessung der beiden Objekte erfolgte am 2.12.2001 durch die Verfasser.