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Artikel in HKM 9-10/2015:
Toter Mann Uferhöhle bei Trübenbach (Teilgruppe 1836)
von Reinhard und Walter Fischer
Einleitung: Diese Halbhöhle ist für jeden, der die Vorderen Tormäuer zwischen Trübenbach und Trefflingfall durchwandert, ersichtlich. Eine Aufnahme in den Höhlenkataster ist bislang jedoch nicht erfolgt. Selbst wir hatten dieses Objekt bereits vor vielen Jahren aufgesucht und die Katasterwürdigkeit festgestellt, es "reichte" damals aber nur für die Aufnahme in die private Warteliste. Im August dieses Jahres war es nun endlich so weit: An einem heißen Sommertag unternahmen wir eine Geländebegehung in den NW-Hang des Scheiblingsteins bei Lunz am See, die ziemlich schweißtreibend war, jedoch keine neuen Entdeckungen erbrachte. Um uns etwas abzukühlen und doch eine Höhle zu bearbeiten, beschlossen wir, noch einen Abstecher zur Erlauf zu machen und dabei die oben genannte Halbhöhle zu vermessen. Durch ihre Lage am Fuß des westlichen Ausläufers der Felsformation "Toter Mann" benannten wir dieses direkt an der Erlauf im dünnschichtigen Gutensteiner Kalk liegende Objekt "Toter Mann Uferhöhle".
Toter Mann Uferhöhle (1836/191)
Basisdaten: L 8 m, H +2 m, HE 17 m, B 17 m, Sh 490 m, ÖK72.
Lage: Am Westfuß der Felsformation "Toter Mann" in den Vorderen Tormäuern am nordöstlichen, orographisch rechten Ufer der Erlauf, etwa 1,4 km nördlich der Kote 521 in Trübenbach.
Zustieg: Der kürzeste Zustieg mit ca. 40 Minuten Gehzeit erfolgt von der Erlaufbrücke (Kote 521) in Trübenbach. Von hier geht man am markierten Wanderweg flussabwärts Richtung Trefflingfall, vorbei an der Teufelskirche (1836/25), dem Baumannboden ("Baumerboden" lt. Baumgartner u. Tippelt, 1990: ehemalige Holzfällersiedlung mit einigen Häusern) und weiter zum Erlaufdurchbruch zwischen Strudeleck und "Toter Mann". Dort, wo die Wände von der Felsformation "Toter Mann" bis zum Fluss herab reichen, öffnet sich die Halbhöhle an dem dem Wanderweg gegenüber liegenden Ufer. Unmittelbar nördlich befindet sich der leider nicht mehr begehbare "Kreuzsteg", ein Durchwaten der Erlauf (Wassertiefe ca. 0,5 m bei Niedrigwasser) ist daher erforderlich um zur Höhle zu gelangen.
Beschreibung: Vom 17 m breiten und 12 m hohen Portal erstreckt sich im rechten (östlichen) Bereich der Halbhöhlenraum 8 m weit bergwärts. Die westliche Hälfte der Halbhöhle weist eine Tiefenerstreckung von gut 2 m auf, und der Boden wird von der Erlauf eingenommen. Der ansteigende Boden im Halbhöhlenraum besteht im Bereich der Trauflinie aus blankem Fels und Flussgeröllen, dahinter zu Beginn aus feinem Sand und aus Bruchschutt beim Ende. Die Ostseite wird durch eine ansteigende Felsplatte gebildet von der die Schichten des Gutensteiner Kalkes fliesenartig abbrechen. Weiters wurzeln einige Sträucher und Bäume in der Höhle.
Vermessung: Die Bearbeitung wurde am 8.8.2015 von Reinhard und Walter Fischer durchgeführt.
Literatur: BAUMGARTNER, B. - TIPPELT, W. (1990): Ötscher-Führer. Wandern, Bergsteigen, Naturerlebnis (St. Pölten, Wien), S. 48.