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Artikel in HKM 11/1989:
Zwei Kleinhöhlen bei St. Anton a.d. Jeßnitz
von Reinhard und Walter Fischer
Bei einer Geländebegehung am Brettereck östlich von St. Anton a.d. Jeßnitz am 5.2.1989 durch R. Pemsel und die Verfasser wurden die folgenden Objekte aufgefunden und erkundet. Die Vermessung erfolgte am 20.7.1989 durch die Verfasser.
Gut 1 km OSO von St. Anton/Jeßnitz zweigt von der Straße Richtung Puchenstuben beim Forsthaus Kniebichl (440 m) nordwärts die schmale, asphaltierte Straße in den Ortgraben ab. Nach 2,5 km erreicht man einen Bildstock (606 m) und folgt der hier rechterhand abzweigenden Schotterstraße zum Gehöft Kögerl. Ein beim Gehöft ansetzender, in südlicher Richtung führender Karrenweg (in der ÖK 72 nicht eingetragen) quert nach 200 m ein westwärts gelegenes Bachbett und erreicht eine große Wiese. Von hier nach Westen ansteigend, gelangt man knapp nach dem Waldrand zu einem schwach ausgeprägten Steig. Dieser quert in einer Seehöhe von etwa 730 m den Hang nach Norden und erreicht so den Fuß einer bis 30 m hohen Felswand, welche sich 300 m nordöstlich vom Gipfel des Brettereck (883 m) befindet. Entlang des Wandfußes ansteigend, kommt man nach etwa 100 m zur
Brettereck-Halbhöhle (1836/134, Sh 765 m, L 6 m).
Es ist dies eine beim Eingang 7 m breite und 4 m hohe Halbhöhle, deren Höhe rasch abnimmt und am Ende nur mehr 1 m beträgt. Der ebene Boden besteht aus sandigen Sedimenten und vereinzeltem Blockwerk.
Den Wandfuß 7 m weiter liegt die
Brettereckhöhle (1836/135, Sh 770 m, L 20 m, H +4 m).
In einer 2 m tiefen, 3 m hohen und 7 m breiten Halbhöhle setzt an der linken Raumbegrenzung ein erdiger Schluf an. Dieser leitet in eine 2 m hohe, sehr enge Canyonstrecke, welche nach einem äußerst engen Links- mit unmittelbar darauffolgenden Rechtsknick etwas geräumiger wird und mit einer Rechtsbiegung in eine übermannshohe Kammer mit 1 m Durchmesser führt, deren Boden mit einer seichten Wasseransammlung bedeckt ist. An der Decke befindet sich eine 2 m weit aufwärtsführende, bergmilchausgekleidete Spalte. In einer Höhe von 1,5 m setzt in der Kammer ein enger Schluf an, dessen blanke Felssohle mit Knöpfchensinter bedeckt ist. Nach 4 m biegt er rechtwinkelig nach links um und führt über einen Lehmwall 3 m aufwärts, ehe er bei einem weiteren Knick unschliefbar eng wird. Die Strecke nach der Knickstelle scheint wieder etwas geräumiger zu sein und ist noch einige Meter weit einsehbar.