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Artikel in HKM 5/2006:
Die Fuchslehen-Quellhöhle (1827/22) südlich von Ybbsitz
von Werner Gamsjäger und Walter Fischer
Ziel der ersten Fahrt von W. Fischer zu dieser wasserreichen Quelle am 22.11.2003 war es, ein dort von L. Plan vergessenes GPS-Gerät zu bergen. Dabei wurde festgestellt, daß ein Eingangsschluf oberhalb des Quellaustrittes durchaus befahrbar ist, aber nach 2 m scheinbar in einen Siphon übergeht. Am 6.12.2003 fanden sich W. Gamsjäger mit Tauchausrüstung und W. Fischer zur weiteren Erkundung dieser Quellhöhle ein.
Der Einstieg öffnet sich am Fuß eines Felskessels in einem vom Tal der Schwarzen Ois, 6 km südsüdöstlich von Ybbsitz, westwärts abzweigenden Seitengraben. Bei Kote 532 in der Schwarzen Ois (ÖK Nr. 71) biegt man auf eine Hofzufahrt ab, an die nach etwa 300 m eine Forststraße anschließt (ab hier Fahrverbot). Die Forststraße führt nun entlang des Bachbettes aufwärts, nach 100 m erblickt man auf der gegenüberliegenden Grabenseite den Felskessel mit dem zwischen Blöcken liegenden Quellaustritt. Einige Meter weiter, am Wandfuß, öffnet sich der Einschlupf in die
Fuchslehen-Quellhöhle (1827/22),
L 5 m, H -2 m, Sh 580 m.
Der bei Hochwasser wahrscheinlich ebenfalls wasserführende Eingang ist knapp einen Meter breit und einen halben Meter hoch. Ein abwärtsführender Schluf mit erdigem Boden, der rechterhand durch ein herabgebrochenes Schichtpaket verengt wird, mündet nach 2 m in eine Wasseransammlung. Allerdings handelt es sich nicht wie anfangs vermutet um einen Siphon, da noch etwa 15 cm Luft bis zur Decke frei sind. Nach diesem kurzen Halbsiphon gelangt man unvermittelt in einen bis 2 m hohen und 1,5 m breiten Raum mit groben Blockboden. Der gesamte Raum wird von einer 1 m tiefen Wasseransammlung eingenommen. An der linken Wand des Raumes zeugt eine Inschrift auf einem kleinen Lehmsims von einer früheren Erkundung. Es ist der Schriftzug "UWE" und darunter "F.T." in den Lehm eingraviert. Nach 2,5 m senkt sich die Decke ins Wasser und der Raum setzt sich als schmale, unter 45° abwärtsziehende Siphonstrecke weiter fort. Die kluftartige Strecke ist ca. 1 m hoch, 40 cm breit und wird durch Klemmblöcke zusätzlich verengt, sodass ein weiterer Tauchvorstoß unmöglich ist.
Die Vermessung erfolgte am 3.6.2005 durch die Verfasser.
R. Hock beschreibt bereits 1946 eine Quelle, Kiarumpel genannt, die höchstwahrscheinlich mit dem Quellaustritt bei der Fuchslehen-Quellhöhle ident ist.
Die Quelle war von 1997-1999 auch Ziel von geohydrologischen Untersuchungen der Geologischen Bundesanstalt.
Literatur: