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Artikel in HKM 9/2006:
Höhlen am Grubberg nordöstlich von Lunz am See (Katastergruppe 1824)
von Reinhard und Walter Fischer
Die kleinen Höhlen liegen im Bereich des Grubberges zwischen Gaming und Lunz am See in einer, in der ÖK Nr. 71 nicht näher bezeichneten Erhebung, die laut Auskunft von Anwohnern Dachsberg genannt wird. Der Dachsberg befindet sich unmittelbar östlich der Straße nach Lackenhof sowie nördlich des Gehöftes Markstein. An der Westseite erklimmt eine neu angelegte Forststraße den Hang, wo sich kurz nach der ersten Kehre 10 m oberhalb der Straße kleine Felsbildungen mit dem Einschlupf in das
Grubwiesloch (1824/76),
L 8 m, H +1 m, Sh 820 m befinden.
Vom 3 m breiten und gut 0,5 m hohen Eingang kann man an der rechten Seite über Laub und Humus in eine Raumerweiterung kriechen, während der linke Bereich anfangs durch eine herabragende Felskulisse und Blockwerk unschliefbar niedrig ist. Die erreichte Kammer ist 4 m breit, bis 1,5 m hoch und leitet rechterhand noch in eine kleine Nische mit Bergmilchauskleidung hinauf. Der Boden besteht aus sandig-lehmigen Sedimenten und etwas Schutt, an der Decke ragen Wurzeln herein. Die Höhle wurde in Kriegszeiten als Versteck benutzt.
Die Vermessung erfolgte am 28.5.2006 durch die Verfasser.
Die weiter aufwärtsziehende Forststraße erreicht nach der dritten Kehre den Höhenrücken des Dachsberges. Östlich der Straße befindet sich eine tektonisch beanspruchte Zone mit Hangabrissen und Versturzmaterial. Hier überquert man einen Graben, der offensichtlich durch das Wegdriften des Hanges entstanden ist, und wendet sich auf den anschließenden langgezogenen schmalen Rücken. Knapp an den Abstürzen in den Dachsberg-Osthang öffnet sich unter einem umgestürzten Baum das unscheinbare
Dachsbergloch (1824/77),
L 16 m, H -8 m, Sh 840 m.
Kurz nach dem etwa 0,5 m breiten und knapp 1 m hohen Einschlupf zwischen einigen losen Blöcken bricht die steil abwärtsführende Strecke in eine 3 m tiefer liegende Erweiterung ab. Die Höhle, die den Charakter einer Abrißkluft besitzt, setzt sich in Gegenrichtung unterlagernd fort und weist bei einem Linksknick einen 2 m tiefen Abbruch in eine 4 m lange, bis 1 m breite Kluftstrecke auf. Über grobes Blockwerk absteigend wird am Ende der Kluft der tiefste Punkt der Höhle erreicht, lediglich eine unschliefbare Spalte zwischen Blöcken zieht weiter hinab. Im Deckenbereich, in ca. 4 m Höhe ist durch eine kleine Öffnung noch ein knapp 4 m weit abwärtsführender Schluf, an der linken Seite durch labile Blöcke begrenzt, zugänglich, der ebenfalls mit einer unbefahrbar engen Fortsetzung endet.
Vermessen wurde die Höhle am 25.6.2006 durch die Verfasser.
Beide Höhlen konnten aufgrund von Hinweisen des Grundbesitzers, Hrn. Fallmann vom nahegelegenen Anwesen Grubwies, ausfindig gemacht werden.