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Artikel in HKM 2/1998:

Kleinhöhlen zwischen Kienberg und Nestelberg (Teilgruppe 1824)

von Reinhard und Walter Fischer

Die vier Kleinhöhlen liegen orogr. links der Erlauf zwischen Nestelberg im Südosten und Kienberg im Nordwesten. Das zuerst beschriebene Objekt befindet sich in der Rotte Steinwand in den Vorderen Tormäuern, die folgenden zwei in den weiter westlich liegenden Schlaglmäuern. Den Abschluß bildet eine in straßennähe gelegene Kleinhöhle in der Urmannsau.

750 m westnordwestlich des Wirtshauses Schindlhütte (Kote 437 in ÖK 50/72) in den Vorderen Tormäuern zweigt die Forststraße in den Hundsgraben ab. Bei einer Verzweigung in 760 m Seehöhe wendet man sich auf eine den Westhang des Topferkogels (927 m) in südliche Richtung querende, verwilderte Straße. Im oberen Bereich einer felsigen Steilrinne kurz vor dem Südende von oberhalb der Straße befindlichen Felswänden liegt die

Topferkogelspalte (1824/66, Sh 900 m, L 6 m, H +4 m).

Der Kluftspalt, welcher sich mit Sedimentboden in östliche Richtung erstreckt, erreicht beim Eingang eine Breite von gut 2 m und eine Höhe von 4 m. Schon 3 m hinter dem Portal verjüngt er sich bei einer 2 m hohen Kletterstelle auf gerade noch schliefbare Ausmaße, um sich oberhalb der Kletterstelle wieder etwas zu weiten.

Links der Höhle kann man in kurzer Kletterei (II) auf die Gipfelhochfläche des Topferkogels gelangen. Die Vermessung durch die Verfasser erfolgte am 18.10.1997.

Auf halber Strecke zwischen Schindlhütte und Kienberg erheben sich südlich der Erlauf die eindrucksvollen Schlaglmäuer, in deren Westteil die folgenden zwei Höhlen zu finden sind. Obwohl ein direkter Zustieg von der Urmannsaustraße durch den sehr steilen Waldhang möglich ist, empfiehlt sich die Benützung einer Forststraße, die am 2 km westlich gelegenen Filzmoossattel (Kote 525) ihren Ausgang nimmt. Von einer Kehre in 660 m Seehöhe zweigt ein Karrenweg ab, der leicht abwärts in östliche Richtung führt und nach 300 m auf einem breiten Absatz in den Felswänden endet. Man quert nun entlang des Wandfußes den sehr steilen Hang ca. 100 m weiter ostwärts, bis es möglich ist, zu oberhalb befindlichen Wänden aufzusteigen, wo man auf eine seichte Halbhöhle stößt. Nach 30 m auf einem schmalen Band westwärts öffnet sich der

Schlaglmäuerschluf I (1824/67, Sh 680 m, L 6 m, H -1 m).

Im nordschauenden, bis 6 m breiten und 3 m hohen halbhöhlenartigen Vorraum lagern große Blöcke hinter denen ein 4 m langer bis 1,5 m breiter, abwärtsführender Schluf ansetzt. Der Boden des Schlufes besteht aus Sedimenten.

Hält man sich von der Halbhöhle entlang des Wandfußes nach Osten, so erreicht man nach 30 m den halbhöhlenartigen Vorraum vom

Schlaglmäuerschluf II (1824/68, Sh 660 m, L 11 m, H +1 m).

Die bis 7 m breite, 3 m hohe und max. 3 m tiefe Halbhöhle wird von einem im Ostteil befindlichen Felsvorsprung geprägt, welcher gegen Westen als schräge Felsplatte bis zum Sedimentboden führt und im Süden den Zugang zu einem 7 m langen, abwärtsführenden Schluf vermittelt, der zu Beginn noch durch Blockwerk verengt wird. Der Boden besteht aus erdigen Sedimenten.

Die Vermessung der Schlaglmäuerschlüfe erfolgte am 12.4.1997.

500 m nördlich vom Forsthaus Urmannsau am Fuße der Schlaglmäuer knickt das Tal in westnordwestliche Richtung um. Etwa 100 m westlich dieser Kurve befinden sich im Waldhang südlich oberhalb der Straße niedere Felsbildungen, die den

Pfeilergang (1824/69, Sh 430 m, L 7 m, H +6 m) beherbergen.

Das durch einen 1,5 m hohen, ca. 30 cm durchmessenden Felspfeiler geteilte, 3 m breite, nordschauende Portal befindet sich 2,5 m über dem Wandfuß und kann von Westen her über niedere Felsstufen, die unter selber Trauflinie liegen, relativ einfach erreicht werden. Hinter dem Portal setzt ein durchschnittlich 1,5 m hoher und ebenso breiter Gang an, der über kleine Felsstufen aufwärts führt. Vor allem im hinteren Bereich finden sich Sedimente und etwas Kleinschutt auf der sonst meist blanken Felssohle.

Dieses Objekt wurde am 2.2.1997 vermessen.


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