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Artikel in HKM 9-10/2011:
Die Antreibtorhöhle (1823/61) im Schöfftaler Wald bei Lunz am See
von Harald Auer, Reinhard und Walter Fischer
Einleitung: Am 8.8.2004 führten Günter Stummer, Kajetan Ritzinger (Grundbesitzer) und Harald Auer eine Oberflächenbegehung im Schöfftaler Wald - beim sogenannten "Antreibtor" - wegen Gesteinen, die in der Eiszeit dort abgelagert wurden, durch. Beim Abstieg durch den Wald zur unteren Forststraße kam die Gruppe bei einer, dem Grundbesitzer bekannten Höhle, deren Einstieg von Waldarbeitern mit Ästen abgesichert worden war, vorbei. Nach Einsicht in den Höhlenkataster wurde festgestellt, dass die Höhle noch nicht erfasst war. Die nahegelegene Klein-Schöpftalerhöhle wurde damals ebenfalls als Neuentdeckung betrachtet. Danach geriet die Sache in Vergessenheit, bis Anfang 2009 Reinhard und Walter Fischer durch die "Gerüchteküche" davon erfuhren und nach etlichen Verzögerungen schließlich im November 2010 das nun "Antreibtorhöhle" genannte Objekt erforscht und vermessen werden konnte. Auch der Irrtum hinsichtlich der Klein-Schöpftalerhöhle klärte sich auf.
Antreibtorhöhle 1823/61
Basisdaten: L 8 m, H -6 m, Sh 800 m, ÖK71.
Lage: Im Schöfftaler Wald bei Lunz am See, etwa 300 m WSW vom Anwesen Oberhof sowie 380 m NNW der Forststraßenkreuzung mit Kote 708. Knapp 250 m westlich der Antreibtorhöhle und ca. 70 Höhenmeter oberhalb befindet sich die Klein-Schöpftalerhöhle (1823/19).
Zustieg: Die Zufahrt erfolgt von Kasten bei Lunz am See durch den westwärts aufwärtsführenden Hagergraben und vorbei an den Gehöften Herdengl, Übelgraben, Poschenreith und Oberhof bis zum Beginn des Fahrverbotes 100 m südwestlich vom Oberhof. Von hier in einem sanften Graben den Waldhang ansteigend, nach 40 Höhenmeter eine Forststraße querend, trifft man nach weiteren 40 Höhenmetern sich links (WSW) haltend, auf die unscheinbare Öffnung im Hochwald. Etwa 30 Höhenmeter oberhalb der Höhle quert abermals die Forststraße den Hang.
Beschreibung: Der 0,5 m mal 0,7 m große, neben einem Baumstumpf gelegene Einschlupf leitet 2 m tief in eine bescheidene Erweiterung mit feucht-erdigem Boden hinab. Deutlich spürbar war die bei kühler Außentemperatur am Vermessungstag auswärts gerichtete Wetterführung. Ein weiterziehender, sehr enger Schluf bricht mit einer 1 m tiefen Stufe in eine 2 m hohe Kammer mit Blockboden ab. An der Westseite der Kammer hängen Wurzeln in den Raum, außerdem befindet sich hier ein enger, 1,5 m tiefer Abstieg zu einer unschliefbaren Spalte aus der die Wetterführung austritt.
Vermessung: Die Vermessung erfolgte am 27.11.2010 durch Harald Auer, Thomas Gundacker und Reinhard und Walter Fischer.