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Artikel in HKM 3/1995:

Die Höhlen des Saurüssels in der Teilgruppe 1816 (Ötscher)

von Reinhard und Walter Fischer

Der Saurüssel (1348 m) ist eine markante Erhebung zwischen Langau und Holzhüttenboden (etwa 4 km südlich von Lackenhof). Vom Scheiblingstein (1622 m) im Westen trennt ihn das Tal der Ois (Ybbs), nördlich grenzt der Winkelbachgraben den Aufschwung des Kl. Ötschers (1552 m) ab. Im Osten schließen ohne nennenswerte Talung der Jägerberg (1366 m) und die Feldwiesalm (1312 m) an.
Um zu den drei kleinen Höhlen zu gelangen steigt man am besten die Forststraße durch den Winkelbachgraben auf, welche ca. 500 m SSO von Langau (681 m) mit einer kleinen Holzbrücke über die Ois ihren Anfang nimmt. Bei einer Abzweigung in einer Seehöhe von rund 880 m verfolgt man die in westliche Richtung zurückführende Straße ein kurzes Stück, bis eine schwach ausgeprägte, baumfreie Rinne linkerhand den Aufstieg über den steilen Nordabhang des Saurüssels ermöglicht. Nach gut 200 Höhenmetern erblickt man im felsdurchsetzten Gelände das Portal der

Winkelbachgrabenhöhle (1816/89, Sh 1100 m, L 9 m, H +8 m).
Es handelt sich um einen beim Eingang 4 m hohen und 5 m breiten, leicht in Richtung WSW ansteigenden Höhlenraum, welcher durch einen raumbestimmenden Felspfeiler geteilt ist. Im südlichen Teil kann man über kleine Stufen den Pfeiler erklettern, wo sich in 3 m Höhe ein Fenster zum nördlichen Teil befindet. Der Boden besteht aus Sedimenten und vereinzeltem Blockwerk. Durch den Verlauf der 9 m langen Trauflinie im steilen Gelände ergibt sich der relativ große Höhenunterschied.

Quert man den steilen, felsigen Hang etwa in gleicher Seehöhe zuerst noch in nordwestliche, später in südwestliche Richtung, so erreicht man nach ca. 250 m die am Fuß einer niederen, aufwärtsziehenden Felswand, bereits im Saurüssel-Westhang befindliche

Saurüsselnische (1816/90, Sh 1110 m, L 5 m, H 0 m).
Der Halbhöhlenraum erstreckt sich vom mannshohen Portal mit ebenem Boden immer schmäler und niedriger werdend 5 m in östliche Richtung. Unter derselben Trauflinie befindet sich etwas oberhalb noch eine kleine Nische.

Folgt man den leicht ansteigenden Wandfuß der jetzt immer höher werdenden, westschauenden Felsen in südliche Richtung, so trifft man nach ca. 150 m (rund 200 m nördlich des obersten Teils des Eisgrabens) auf einen kluftartigen Einschnitt. In diesem einige Meter steil aufsteigend erreicht man die Trauflinie der

Saurüsselhöhle (1816/91, Sh 1150 m, L 11 m, H -1 m).
Vom 1,5 m breiten und 4,5 m hohen Portal erstreckt sich ein im Mittelteil 2,5 m breiter Kluftraum mit maximal 7 m Höhe 11 m in östliche Richtung. Der Höhlenboden besteht im abfallenden Eingangsbereich aus Humus, sonst aus sandigen Sedimenten mit vereinzelten Blöcken. Am Vermessungstag herrschte im vorderen Bereich starke Tropfwassertätigkeit.

Zu erwähnen wäre noch ein nicht katasterwürdiges Objekt im Winkelbachgraben (ohne Nummer, Sh 940 m, L 4,5 m). Dieses befindet sich am orogr. rechten Hang des Winkelbachgrabens, ca. 100 m vor einer in der ÖK 50/72 eingezeichneten Hütte, 15 m über der Grabensohle. Hinter dem von der Forststraße gut sichtbaren, 1,5 m hohen, südschauenden Portal befindet sich ein übermannshoher Höhlenraum mit ebenem Boden.
Die Vermessung erfolgte am 3.12.1994 durch die Verfasser.


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