Einleitung: Im Rahmen einer Begehung der südlich vom Dürrensteingipfel (1878 m) liegenden SO-Flanke des Sperriedels wurde im April 2016 der Einstieg des Hochkirchschächtchens aufgefunden. Das Objekt war allerdings noch weitgehend mit Schnee verfüllt, lediglich die Randkluft ließ eine katasterwürdige Höhle erahnen. Die endgültige Erkundung und Vermessung erfolgte im Juni 2018.
Hochkirchschächtchen (1815/422)
Basisdaten: L 6 m, H -5 m, HE 5 m, Sh 1145 m, ÖK101.
Lage: Der Einstieg öffnet sich auf einer Verebnung im Verlauf des vom Hochkirch (1468 m) herabziehenden SO-Rückens, etwa 1 km nördlich der Häusergruppe "Drei Keuschen" im Tal des Lassingbaches in der Steiermark. Etwa 65 m nordöstlich des Hochkirchschächtchens verläuft die steirisch-niederösterreichische Landesgrenze.
Zustieg: Der Zustieg erfolgt von den "Drei Keuschen" (Sh 700 m), die auf schmalen Straßen in 15 km von Fachwerk oder Wildalpen im Salzatal erreichbar sind. Auf einem teils nur mehr schwer kenntlichen Jagdsteig steigt man entlang eines Rückens - vorbei an der knapp östlich liegenden Lindnerhöhle 1815/75 (Sh 830 m) - bis in eine Seehöhe von 900 m auf, wo man bei einem felsigen Graben auf das Ende einer Forststraße trifft. Der Jagdsteig, ab hier deutlich besser erkennbar, zieht an der orographisch linken Seite des Grabens in Serpentinen bis zu einer Verebnung in 1150 m Seehöhe empor und traversiert in der Folge den Hang in westliche Richtung. Man verlässt den Steig bevor er sich westwärts wendet und hält sich auf der Verebnung, leicht absteigend, etwa 150 m in östliche Richtung, wo sich neben dem Fuß einer langgezogenen, 4 m hohen Felsstufe der Einstieg befindet.
Beschreibung: Der 3 m tiefe, annähernd quadratische Einstieg mit rund 2,5 m Seitenlänge besitzt an der Südostecke einen schmalen Einschnitt bei einem markant gewachsenen Baum, durch den man unschwierig (ev. Halteseil) über Laub absteigen kann. An der Nordseite befindet sich am Grund neben einem großen Block ein Durchschlupf in eine kleine, tieferliegende Raumerweiterung mit Blockboden. In Kluftrichtung verengt sich die bis 1 m breite Strecke nach 2 m auf unbefahrbare Ausmaße, die Raumhöhe beträgt maximal 3 m. Aus dem Bodenversturz war am Tag der Vermessung Wasserrauschen hörbar.
Vermessung: Die Entdeckung des Einstieges erfolgte am durch Reinhard und Walter Fischer, vermessen wurde die Höhle am durch Walter Fischer.