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Artikel in HKM 1/2004:
Zwei Kleinhöhlen südöstlich der Ybbstalerhütte am Dürrenstein (Teilgruppe 1815)
von Reinhard und Walter Fischer
Im unübersichtlichen, teilweise bewaldeten Gelände südöstlich der Ybbstalerhütte (1344 m), welches nördlich und östlich vom markierten Weg auf den Dürrensteingipfel sowie westlich und südlich vom markierten Weg auf den Noten bzw. dem Steilaufschwung zum Noten begrenzt wird, liegen zahlreiche Kleinhöhlen, die bereits Eingang in den Kataster gefunden haben. Bei Geländebegehungen, insbesondere durch Wolfgang Fahrenberger und die Verfasser seit den 90er-Jahren fanden sich immer wieder neue Objekte, wovon eines, der sogenannte Erlatzschluf, im vorliegenden Artikel beschrieben wird.
Ein weiterer neuer Schacht konnte überraschend im Rahmen einer "touristischen" Fahrt in die altbekannte Atlashöhle (1815/150) durch R. Fischer mit fünf Höhlenneulingen im Mai 2002 im Bereich des Großauerkogels durch Brigitte Bertl entdeckt werden.
Der rund 1445 m hohe Großauerkogel (in ÖK 71 nicht namentlich bezeichnet) befindet sich knapp 500 m SSO der Ybbstalerhütte. Hält man sich vom höchsten Punkt in Richtung OSO und überschreitet eine Einsattelung, erreicht man nach gut 100 m den etwas südlich der Kammlinie, verborgen zwischen Fichten liegenden
Schweintzschacht (1815/330)
L 11 m, H -10 m, Sh 1440 m.
Die im steilen Hang liegende, ovale Schachtöffnung misst 2,5 m x 1 m und bricht senkrecht 9 m tief zum nach Norden abfallenden Schachtgrund ab, wobei sich der Schacht nach unten hin etwas weitet. Der Boden besteht überwiegend aus erdigen Sedimenten mit vereinzelten, kleinen Blöcken.
Die Namensgebung bezieht sich auf Umstände der Entdeckung und hat nichts mit Schweinen oder anderem Getier zu tun, ganz im Gegensatz zum nicht katasterwürdigen "Mukulischacht", welcher bei gleicher Erkundungstour ebenfalls von B. Bertl entdeckt wurde und in rund 3 m Tiefe den Kadaver eines Rindes birgt (Sh 1400 m, BMN-Koord.: 652.370 / 296.960).
Ziemlich genau 1 km südöstlich der Ybbstalerhütte und 660 m WSW der Legsteinhütte (1440 m) - im sogenannten "Erlatz" - liegt in einer kleinen Einsenkung zwischen Latschen der
Erlatzschluf (1815/331)
L 5 m, H -2 m, Sh 1500 m.
Es handelt sich um einen durchschnittlich 0,5 m breiten und ebenso hohen, in Richtung OSO abwärts führenden Schluf, dessen Raumhöhe im hinteren Teil maximal knapp 1 m erreicht. Der Boden besteht beim Eingang aus Sedimenten, weiter hinten überwiegend aus Schutt.
Die Vermessung beider Objekte erfolgte am 10.8.2002 durch A. Klampfer und die Verfasser.