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Artikel in HKM 2/2000:
Die Ludwigfallhalbhöhle im Seetal bei Lunz
von Reinhard und Walter Fischer
Unmittelbar nördlich des Ludwigfalls im Seetal bei Lunz erweckt ein auffallendes, von der Forststraße aus gut sichtbares Portal des Höhlenforschers Interesse (Anlässlich einer im Vereinsheim stattgefundenen Diskussion wurde auch die Neugier der Verfasser wieder wachgerufen!). Da in der Vergangenheit offensichtlich niemand zu dem Objekt aufgestiegen ist, um eine allfällige Katasterwürdigkeit festzustellen, nahmen sich die Verfasser am 17.10.1999 dieser Aufgabe an und konnten so dem österreichischen Höhlenverzeichnis eine weitere Kleinhöhle einverleiben.
Der Zustieg erfolgt vom in ÖK50/71 eingetragenen Schloß Seehof auf der Forststraße durch das Seetal, welche zugleich den markierten Wanderweg zum Obersee darstellt. Zwischen Mittersee und Obersee erreicht man nach einem Steilanstieg die Talenge der Klause nach der sich ein von Felswänden umringter, ebener Talkessel (Ellboden) weitet. Knapp nach der Klause zweigt linkerhand ein nur mehr schwach kenntlicher Karrenweg von der Forststraße ab und führt vorbei an einer verfallenen Hütte entlang des in diesem Bereich nur zu Zeiten des Hochwassers oberirdisch fließenden Baches zum eindrucksvollen, vom östlich herabstürzenden Ludwigfall geprägten Talschluß. Von hier gelangt man über eine steile Blockhalde aufsteigend nach etwa 100 Höhenmetern, zuletzt in leichter Kletterei zum Eingang der am Fuß von Felswänden liegenden
Ludwigfallhalbhöhle (1815/318, Sh 1010 m, L 11 m, H +4 m, B 18 m).
An der Nordseite ist der Halbhöhle unter selber Trauflinie liegend der hauptsächliche Höhlenteil in Form eines beim Beginn 3 m breiten und ebenso hohen Kluftganges angeschlossen, der nach 7 m mit bergwärts abnehmenden Dimensionen endet und in dessen Eingangsbereich große Blöcke lagern. Der südlich liegende halbhöhlenartige Teil ist 18 m breit, etwa 10 m hoch und besitzt bis 4 m Tiefenerstreckung. Im Mittelteil ergießt sich vor der moosbewachsenen, rückwärtigen Raumbegrenzung aus einer schmalen Spalte im Deckenbereich ein Gerinne, welches sofort im Bodenschutt versickert.