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Artikel in HKM 2/1996:

Kleinigkeiten im Seetal bei Lunz

von Reinhard und Walter Fischer

Etwa 500 m taleinwärts der zweiten Kehre der Forststraße ins Seetal befindet sich 60 Schrägmeter den Hang empor in einer Seehöhe von 750 m die Lange Halle 1815/76 (siehe HKM 1/1970).
20 m nördlich der Langen Halle liegt eine von der Forststraße aus gut einsehbare Halbhöhle, die bislang keine Aufnahme in den Kataster gefunden hat.
Die mit Vermessungszeug ausgerüsteten Verfasser stellten bei einer Begehung des orografisch rechten Seetalhanges am 16.6.1995 eine Länge von 7 m und somit die Katasterwürdigkeit dieser Halbhöhle fest. Eine markante Rampe nördlich der Höhle, die den Zustieg zu den höhergelegenen Objekten (z.B. Spitzkammer 1815/178 - siehe HKM 9/1983) ermöglicht, verhalf ihr zu dem Namen

Rampenhalbhöhle (1815/281, Sh 740 m, L 7 m, H +4 m, B 17 m).
In der 6 m hohen, 5 m tiefen Halbhöhle mit ebenem Boden kann im Nordteil am Fuß der hier ansetzenden, steil aufwärtsführenden Felsrampe in einer 1 m hohen Kluftstrecke noch 2 m weit vorgedrungen werden. Hier befinden sich einige kleine Tropfwassermühlen.

Südlich der Langen Halle den Hang 20 Höhenrneter aufsteigend, erreicht man einen kleinen Felskessel mit einer bescheidenen Wasseransammlung. Das annähernd kreisrunde Becken mißt knapp 2 m im Durchmesser und wird von einem an der Trauflinie herabtröpfelnden Wasserfall gespeist. Die anschließende, im Eingangsbereich 6 m hohe Höhle bekam den Namen

Tümpelkluft (1815/282, Sh 770 m, L 12 m, H +3 m).
Der spitz zulaufende Teil des Felswinkels befindet sich bereits hinter der Trauflinie und endet an einer schmalen, 2 m hohen Kluftöfffiung. Unter einem in halber Höhe klemmenden Block hindurchschliefend, erreicht man nach 3 m eine Erweiterung, die das Aufrichten zu voller Höhlenforschergröße in der ansonsten nur im Bodenbereich befahrbaren Strecke gestattet. Der auf den letzten 3 m leicht ansteigende Höhlenboden hesteht aus feucht-sandigen Sedimenten.

Die letzte der beschriebenen Höhlen dürfte wohl allen höhlenkundlich interessierten Begehern des Seetales bekannt sein. Das bisher unvermessene Objekt befindet sich am Ellboden im hinteren Bereich des Seetales, 10 m oberhalb der Forststraße, auf der dem Ludwigfall gegenüberliegenden Talseite (Richtung 130 Altgrad zum Ludwigfall). Es handelt sich um die

Ellbodenhöhle (1815/283ab, Sh 950 m, L 22 m, H +4 m).
Im südlichen, halbhöhlenartigen, beim Eingang 8 m breiten und 4 m hohen Höhlenteil hetindet sich ein hüttenähnlicher Holzeinbau. Dahinter mündet oberhalb einer steilen, nur kriechend befahrbaren Felsplatte ein blockbegrenzter, enger Schluf nach 3 m in den nördlichen Höhlenteil. Dieser kann durch einen separaten Eingang jedoch bequemer erreicht werden. Der 3 m breite und 0,5 m hohe Eingang b) liegt 5 m nördlich des Einganges a). Er führt in eine 5 m lange und 1 m hohe Kammer. Ein aufwärtsziehender, mit einem dezimeterdicken feucht-lehmig-klebrigen Sedimentbelag versehener Schluf endet nach 5 m unbefahrbar eng.
Die Vermessung dieser Höhle erfolgte am 4.7.1995.


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