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Artikel in HKM 2/1995:
Kleinhöhlen am Bärenleitenkogel (1635 m) im Dürrensteingebiet
von Reinhard und Walter Fischer
Auch im Jahr 1994 wurden von den Verfassern wieder einige
„höhlenkundliche Wanderungen“ in das Gebiet
Scheiblingstein (1622 m) – Durchlaßalm (1497 m)
– Bärenleitenkogel (1635 m) unternommen. Die
Ausbeute, im Sinne der Auffindung neuer Höhlen, blieb jedoch
recht bescheiden, was aber durch die landschaftliche Schönheit
dieses Karstgebietes (auch „Östliches Hochplateau des
Dürrensteins“, vgl. FINK 1972) entschädigt wurde.
Die drei aufgefundenen Objekte befinden sich südlich der
Bärenleitenmulde (1590 m), einer unmittelbar westlich vom
Bärenleitenkogel befindlichen Karstwanne (80 m x 40 m)
mit ebenem Boden und jüngeren Trichterdolinen.
Steigt man vom Sattel südlich oberhalb der Karstwanne etwa 15 Höhenmeter
bis zu einer blockbedeckten Verebnung ab, so finden sich zwischen den
Blöcken Bärenleitenversturz I und II (1815/277 und 278).
Beide Höhlen erstrecken sich entlang einer NW-SO verlaufenden
Störung.
Bärenleitenversturz I (1815/277, Sh 1590 m, L 11 m, H 4 m).
Kurz hinter dem südostschauenden, niederen Einschlupf befindet man sich in
einer kleinen Kammer, in welche ein 2 m tiefer, befahrbarer
Tagschacht einmündet. Die Fortsetzung bildet eine etwa 1 m
hohe und 0,5 m breite, abwärtsführende Strecke, die
nach 4 m verblockt endet. Ein kurzer, zwischen Blöcken nach
NO leitender Seitenast führt zu zwei Tagöffnungen.
3 m südlich vom Bärenleitenversturz I stößt man auf
den westschauenden, sehr niedrigen Einschlupf vom
Bärenleitenversturz II (1815/278, Sh 1590 m, L 10 m, H -3 m).
Über Humus rutscht man in eine Kammer mit abschüssigem Boden, welcher
in einen knapp 3 m hohen und gut 1 m breiten Raum abbricht.
Dieser besitzt im SO einen zweiten großräumigeren Eingang,
in dem zur Zeit der Vermessung ein Schneekegel lagerte. In
nordwestliche Richtung kann noch eine schmale, vom Versturz geprägte
Strecke, die den Bärenleitenversturz I teilweise unterlagert,
3 m weit verfolgt werden.
Die Vermessung durch die
Verfasser erfolgte am 18.6.1994. Am selben Tag wurde noch ein
weiteres ca. 170 m in Richtung SSW liegendes Objekt aufgefunden,
welches aufgrund der Schneefüllung jedoch noch nicht vermessen
werden konnte. Im Zuge einer Fahrt am 10.9.1994 wurde auch diese
kleine Höhle bearbeitet und mit den Bärenleitenverstürzen
durch eine Außenvermessung verbunden.
Ausgehend von Bärenleitenversturz I und II quert man den Hang in südliche
Richtung (links unterhalb tiefe, schachtartige Doline) später in
südwestliche Richtung und stößt so auf ein niederes
Felswandl, von dem man in Fallinie etwa 80 m weit absteigt, um
die sobenannte
Blockdoline (1815/279, Sh 1545 m, L 9 m, H -5 m) zu erreichen.
In einer Doline mit steiler, felsiger Südbegrenzung wird durch
Blockwerk ein 3 m x 3 m messender Zwischenboden gebildet,
unter dem eine Strecke 3 m weit abwärts führt. Diese
Strecke kann entweder durch einen 2,5 m tiefen, engräumigen
Schacht an der Südbegrenzung oder durch einen Kriechgang,
welcher im nordöstlichen Teil des Zwischenbodens ansetzt,
erreicht werden. Nördlich schließt noch eine niedere
Kammer an.