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Artikel in HKM 3/1994:

Zwei neue Höhlen im Scheiblingsteinmassiv (1815)

von Reinhard und Walter Fischer

Bei einer Überschreitung des Scheiblingsteinmassivs durch die Verfasser ausgehend vom Schloß Seehof in Lunz über das Stellnerwegl, Durchlaßalm (1497 m), Bärenleitenkogel (1635 m), Hochreiserkogel (1484 m) zum Obersee und zurück durch das Seetal am 5.6.1993 wurden vom Jagdsteig aus zwei Kleinhöhlen entdeckt und sogleich vermessen.
In einer Seehöhe von 1440 m quert das Stellnerwegl (siehe auch HKM 3/1991, S. 56) den Scheiblingsteinwesthang in südliche Richtung. Bevor der Steig in mehreren Kehren zur Hochfläche hinaufführt, erblickt man das 30 m südlich im steil abfallenden Waldhang gelegene, langgestreckte Portal der

Stellnerwegl-Halbhöhle (1815/262, Sh 1435 m, L 21 m, H 9 m, B 14 m).
Die annähernd nordschauende, an der Trauflinie bis 3 m hohe Halbhöhle gliedert sich in drei Teile. Der unterste und größte Halbhöhlenraum ist 9 m tief und bis 6 m breit, die Raumhöhe nimmt kontinuierlich bis auf 1 m ab. Raumbestimmend ist eine nach WSW abfallende Felsplatte. 4 m vor dem Ende des Raumes führt eine durch Blockwerk gegliederte, 5 m lange Steilstrecke wieder an den Tag. Der mittlere Halbhöhlenraum ist 4 m tief und läuft gegen sein Ende spitz zu. Im obersten Bereich befindet sich unter der Trauflinie noch eine 2,5 m lange, 2 m breite und 1 m hohe Kammer mit ebenem Schuttboden und einem niederen Einschlupf.

Am Kamm zwischen Bärenleitenkogel (1635 m) und Bärenleitensattel (1396 m) befindet sich wenige Meter westlich der Felsabstürze zum Taglesbach, unmittelbar neben dem Jagdsteig der kleine Einstieg des

Bärenleitenloches (1815/263, Sh 1550 m, L 6 m, H -3 m).
Vom 2 m tiefen, 0,5 m durchmessenden Einstieg führt eine Strecke mit Blockboden zum tiefsten Punkt. Ein ansteigender Kriechgang endet im Versturz.


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